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Turin (italienisch Torino) ist mit ihren 900.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Italiens. Die Hauptstadt der Region Piemont liegt im Nordwesten der Republik. Turin ist das Zentrum des industriellen Dreiecks Genua-Turin-Mailand. Von der Lage her ist die Stadt begünstigt: einerseits liegt sie am Fuß der südwestlichen Alpen, andererseits auch nur rund 100 Kilometer von der ligurischen Küste und von der Nachbarmetropole Mailand entfernt. Lebensader von Turin ist der Po-Fluss, der die Stadt von Nordosten nach Südwesten durchfließt.

Zum Stichwort Turin fallen einem zunächst drei Schlagworte ein: FIAT, Juventus und vielleicht noch Agnelli, der Gründer der Fabbrica Italiana di Automobili Torino. Alles richtig, denn Turin ist das Zentrum der italienischen Autoindustrie und der Heimatort des italienischen Fußball-Rekordmeisters Juventus Turin.

In der jüngeren Geschichte sorgte Turin 2006 als Ausrichter der 20. Olympischen Winterspiele für Aufsehen. Eigens für dieses Weltereignis erhielt die Stadt in jenem Jahr auch ihre erste U-Bahnlinie.

Turin ist allerdings auch eine Stadt mit einer ruhmreichen Vergangenheit, wie sich an den zahlreichen historischen Gebäuden und prächtigen Kirchen ablesen lässt. Die wichtigste Kirche ist die Kathedrale, der im 15. Jahrhundert erbaute Duomo di San Giovanni, in dem das Turiner Grabtuch aufbewahrt wird. Gläubige verehren diese Reliquie als Grabtuch Jesu Christi.

Ein anderes spektakuläres Gebäude wurde ebenfalls als Sakralbau geplant: die Mole Antonelliana wurde aus politischen und Kostengründen allerdings nie als Synagoge eingerichtet. Dieser haubenartige Bau aus dem 19. Jahrhundert ist fast 170 Meter hoch, und er beherbergt heute das Filmmuseum.

Abends – vor allen Dingen an den Wochenenden – zeigt sich Turin entlang der Kaimauern des Po von seiner studentischen Seite. Hier, in den Murazzi, steppt der Bär, insbesondere zu den Beats des weltweit bekannten Turiner DJ’s Gigi d’Agostino.

Turin ist FIAT, und FIAT ist Agnelli. Den Namen dieser Turiner Industriellenfamilie kennt in Italien jedes Kind und jeder Autofan auf der Welt. Besondere Bekanntheit erlangte der 2003 verstorbene Gianni Agnelli, der nicht nur FIAT zu einer starken Marke ausbaute, sondern auch eine starke emotionale Beziehung zu Turin und vor allem zum Fußballklub Juventus hatte, dessen Vorsitz er lange Jahre innehatte. Unter seiner Regie wurde auch die Fondazione Giovanni Agnelli gegründet. Die gesammelten Kunstwerke dieser Stiftung des Agnelli-Clans sind seit 2002 in einem eigens hierfür eingerichteten Kunstmuseum, der Pinacoteca Agnelli zu sehen.