Lange im Voraus wurde die Riese zum absoluten Traumziel gebucht. Die Vorfreude kribbelt bereits beim Empfang der Buchungsbestätigung dezent im Bauch – und das nicht nur, da du Rabatt auf die nächste Reisebuchung eingestrichen hast. Doch nicht jeder vermag die Aussicht auf die nächste Reise so gut aufzunehmen; denn jeder zehnte Deutsche leidet an einer Reisekrankheit. Insbesondere Jugendliche bis 15 Jahren sind besonders anfällig für die Symptome, die von Kopfweh über Müdigkeit bis in schlimmsten Fällen zu einer ausgeprägten Apathie reichen können. Bei einigen jedoch bleibt die Reisekrankheit auch nach Eintritt in das Erwachsenenalter bestehen. Dies kann langfristig zu einer Einschränkung des Reiseverhaltens führen. Doch der Entwicklung kann entgegengewirkt werden. Denn Reisen ist zu schön, um sich von einem Körper austricksen zu lassen.
Was charakterisiert eine Reisekrankheit und wie kann ihr begegnet werden?
Grundsätzlich ist die Krankheit ein Zustand der Verwirrtheit des Gleichgewichtorgans im Innenohr. Das Gehirn kann die ungewöhnlichen Bewegungen, beispielsweise bei dem Reisen per Schiff oder Flugzeug, nicht zuordnen. Dies nimmt der Körper als Warnsignal auf und begibt sich in Alarmbereitschaft. Übelkeit und Schweißausbrüche sind die üblichen Symptome des klassischen „Reisefiebers“. Durch die Übelkeit versucht der Körper, unerwünschte Substanzen aus dem Organismus abzustoßen. Die Schweißausbrüche und ein erhöhter Herzschlag sollen das Blut von Giftstoffen befreien. Zum Glück gibt es zahlreiche Medikamente gegen die Reisekrankheit. Auch homöopathische Mittel mit sedativen Wirkstoffen können den Körper zur Ruhe kommen lassen und ihnen als direkte Folge die nötige Kraft schenken, mit dem Reisestress fertig zu werden.
Doch die Reisekrankheit ist nicht mit der Nervosität vor Reisebeginn zu verwechseln. Diese ist ebenfalls ganz normal, da der Mensch Unbekanntem gegenüber immer skeptisch eingestellt ist. Gegen zu viele Eventualitäten möchte man sich prophylaktisch absichern. Was, wenn ich krank werde? Chartere ich einen Mietwagen oder nehme ich ein Taxi? Ist die Reiselektüre spannend genug? Fragen über Fragen. Hiergegen hilft, sich ganz bewusst mit seinem Reiseziel und dem Gepäck zu beschäftigen. Hast du das Nötigste eingepackt und auch ja nichts vergessen? Gucke dir die Umgebung eurer Unterkunft auf Googles Street View an. Blättere im Reiseführer und erinnere dich daran, auf was du dich freust und warum du diese Reise machen willst.
Mit genug Ablenkung wird schon bald die Sorge von der Vorfreude übermannt werden und sobald der Koffer aufgegeben ist, sollte sich die pure Entspannung einstellen. Am besten gegen Reisefieber wirkt immer noch die Abreise und vielleicht ein eiskalt servierter Drink des Bordpersonals.